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Heilpflanzen: Aloe Vera

Aloe Vera

Ursprung

Die Aloe Vera ist eine Heilpflanze mit jahrtausendealter Tradition.  Im alten Ägypten wurde sie sowohl als Pflanze der Unsterblichkeit als auch als Blut der Götter bezeichnet.  Cleopatra wie auch die schöne Nofretete sollen Aloe Vera zur Schönheitspflege ihrer Haut verwendet haben.  Aufgrund ihrer bakteriziden und fungiziden Wirkung wurden auch Tote mit Aloe Vera einbalsamiert. Die Aufhebung der Zersetzungsprozesse sollte das ewige Leben ermöglichen. Aloe Vera galt als Pflanze der Unsterblichkeit.  Über Ägypten gelangte die Heilpflanze nach Griechenland. Hier ließ Alexander der Große beispielsweise Verletzungen seiner Soldaten mit dem Saft der Aloe Vera behandeln. Im Mittelalter galt der Saft der Aloe Vera als Heilmittel gegen

  • Gelbsucht
  • Magenerkrankungen
  • Migräne
  • eitrige Geschwüre.

Wirkung und Inhaltsstoffe der Aloe Vera?

Mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe konnten bisher in den Aloe Vera Blättern nachgewiesen werden.  Als Wirkstoffe sind dabei von Bedeutung:

  • Acemannan: Das Polysaccharid Acemannan ist ein für den Menschen lebensnotwendiges Kohlenhydrat. Der menschliche Organismus produziert Acemannan nur bis zur Pubertät, danach muss es über die Nahrung aufgenommen werden.  Acemannan gilt als immunstärkend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, 
  • Anthranoide: Die Pflanzenstoffe Anthranoide gelangen, an Zuckermoleküle gebunden, durch die Nahrungsaufnahme in den Dickdarm. Dort werden sie mit Hilfe bakterieller Enzyme umgewandelt. Sie greifen an Ionenkanälen in der Darmschleimhaut an und hemmen dadurch die Wasser und Salzaufnahme. Dadurch sammelt sich salzhaltiges Wasser im Verdauungstrakt, was die Darmentleerung beschleunigt. 
  • Salizylsäure: In der Dermatologie wird Salizylsäure häufig eingesetzt, da sie bei externer Anwendung bakterizid, also „Bakterien-abtötend“, wirkt. 
  • Saponine: seifenähnlicher Pflanzenstoff
  • Enzyme: Die im Aloe Vera Gel vorkommenden Enzyme helfen bei der Verdauung und Aufnahme von Zuckern, Eiweißen und Fetten aus der Nahrung.
  • Aminosäuren: Unser Körper benötigt 20 verschiedene Aminosäuren. Diejenigen die er nicht selbst herstellen kann werden essenzielle Aminosäuren genannt. Bei ihrem Fehlen können Mangelerscheinungen auftreten. Im Aloe Vera Gel sind sieben der acht essenziellen Aminosäuren nachweisbar.
  • Vitamine und Mineralstoffe

Anwendungsgebiete der Aloe Vera

Die Anwendungsgebiete der Aloe Vera hängen von den verwendeten Blattteilen ab. Man unterscheidet zwischen dem im Inneren des Blattes befindlichen Gel, der Blattrinde und dem Blattsaft. Aus der Pflanze können, bezogen auf ihre Anwendung, zwei völlig unterschiedliche Flüssigkeiten gewonnen werden: Aloe Vera Gel und Aloe Vera Saft, auch als Latex oder Harz bezeichnet. 
Aloe Vera Gel kann sowohl äußerlich als auch innerlich verwendet werden.

Aloe Vera Gel kann angewendet werden bei:

  • Brandwunden
  • Ekzemen
  • Hautirritationen
  • Insektenstichen
  • schlecht heilenden Wunden
  • Schürfwunden
  • Sonnenbrand
  • Unreiner Haut
  • Zahnfleischentzündung

Aloe Vera Gel kann innerlich angewendet werden bei:

  • erhöhten Blutfettwerte
  • Reizdarm
  • Reizmagen
  • Sodbrennen
  • zur Stärkung des Immunsystems

Aloe Vera Saft /Harz wirkt als 

  • starkes Abführmittel (Vorsicht: Nebenwirkungen!)

Welche Pflanzenteile werden verwendet?

Aus den fleischigen Blättern der Aloe Vera werden zwei gänzlich verschiedene Aloe Vera Produkte gewonnen: Gel und Saft.

  • Aloe-Gel: Um das Gel zu gewinnen werden die Blätter sorgfältig geschält und der sich im Blattinneren befindliche Kern mit Wasser ausgelöst. Er besteht aus einer durchsichtigen, fast farblosen Masse mit einem Wasseranteil von etwa 90 Prozent. Im Gegensatz zum Aloe-Saft enthält das Gel nur Spuren der abführend wirkenden Anthranoide.
  • Aloe-Saft (Aloe-Latex): Der Aloe Vera Saft befindet sich zwischen der grünen Blattrinde und dem transparenten Gel. Wird ein Blatt eingeritzt oder abgeschnitten tritt die zähflüssige und bitter schmeckende Substanz aus. Sie enthält abführende Anthranoide.

Wie kommt die Aloe Vera zu ihrem Namen?

Der Name Aloe lässt sich aus dem arabischen „alloeh“ (glänzend) und dem hebräischen „halal“ (bitter) herleiten – glänzend durch die Blattoberfläche, bitter durch den Geschmack des Saftes der sich zwischen Blattrinde und dem Blattinneren befindet.  Diesem bitteren Geschmack verdankt die Aloe Vera auch den volkstümlichen Namen Bitterschopf.

Wo findet man sie?

Den Ursprung der Aloe Vera vermutet man auf der arabischen Halbinsel. Heute wächst sie vorrangig wild in tropischen und subtropischen Gegenden. Durch ihre Fähigkeit Wasser zu speichern passt sie sich selbst schwierigen klimatischen Gegebenheiten perfekt an.  Besonders gut gedeiht die Aloe auf sandigen, trockenen und kalkhaltigen Böden. Da sie in ihrer Urform unter Naturschutz steht, wird die stetig wachsende Nachfrage durch Anbau auf Plantagen auf den niederländischen Antillen, Küstengebieten Venezuelas, sowie subtropischen Regionen der USA und Mexikos gedeckt.

Wie sieht Aloe Vera aus?

Die Aloe Vera ist eine Sukkulente (kakteenähnlich) aus der Gattung der Liliengewächse.  Aus etwa 20 dicken, fleischigen Blättern bildet sie eine Rosette. Ihre Blätter werden bis zu 50 Zentimeter lang. Ihr Blattrand ist grob gezähnt, die Oberseite grau-grün mit häufig roter Färbung. Das Gewicht eines Blattes kann bis zu zwei Kilogramm betragen. Ihr bis zu 90 Zentimeter hoher Blütenstand ist maximal zweifach verzweigt. Die Blütentrauben besitzen eine Länge von etwa 40 Zentimetern, sind dicht und zylindrisch, ihre Blüten leuchtend gelb bis orangerot.

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