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Rhinosinusitis, Sinusitis oder Rhinitis?

Rhinosinusitis, Sinusitis oder Rhinitis – drei Begriffe die sich sehr ähneln. Doch worin besteht der Unterschied zwischen ihnen? Was verbirgt sich dahinter?

Wann spricht man von einer Rhinosinusitis?

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Auch wenn der Begriff Sinusitis viel gebräuchlicher ist, liegt dennoch meist eine Rhinosinusitis vor. Der Grund: Neben einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist in der Regel auch die Nasenschleimhaut entzündet (Rhinitis), da die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen und der Nasenhaupthöhle eine funktionelle Einheit bilden. Deshalb spricht man in einem solchen Falle nicht von akuter oder chronischer Sinusitis sondern von akuter oder chronischer Rhinosinusitis.

Worin besteht der Unterschied zwischen einer akuten und einer chronischen Sinusitis (Rhinosinusitis)?

Nasennebenhöhlenentzündungen sind keine Seltenheit. Ihre Unterscheidung erfolgt meist nach der Dauer und Häufigkeit der Beschwerden.

Akute Sinusitis

Unter einer akuten Sinusitis versteht man eine akute Entzündung einer oder mehrerer Nasennebenhöhlen.

Ursachen einer akuten Sinusitis

Auslöser einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung können sowohl

  • Viren,
  • Bakterien als auch
  • Pilze sein.

In bis zu 90% der Erkrankungen sind Viren die Verursacher.

Zu den typischen Auslösern der akuten viralen Nebenhöhlenentzündung gehören

  • Rhinoviren,
  • Influenzaviren sowie
  • Parainfluenzaviren.

Verursacher der akuten bakteriellen Nebenhöhlenentzündung sind oftmals

  • Pneumokokken,
  • Hämophilus Influenza,
  • Staphylokokken oder
  • Streptokokken.

Symptome einer akuten Sinusitis (akuten Rhinosinusitis)

Die Symptome einer akut auftretenden Nasennebenhöhlenentzündung ähneln im Anfangsstadium denen eines Schnupfens. Auch sie beginnt mit einer verstärkten, anfangs dünnflüssigen, Sekretbildung. Nach einigen Tagen wird das Sekret zunehmend dickflüssiger und zäh – die Nase verstopft. Durch die verstopfte, zugeschwollene Nase sind die Nasenatmung, sowie der Geruchs- und Geschmacksinn stark beeinträchtigt. Auch Fieber kann bei der Erkrankung an akuter Sinusitis auftreten.

Hauptsymptome einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung sind starkes Druckgefühl im Kopf sowie stechende, drückende und pulsierende Schmerzen bei

  • schnellem nach vorne Beugen,
  • raschem Aufstehen oder
  • schnellen auf und ab Bewegungen.

Dabei sind die mit der akuten Nasennebenhöhlenentzündung verbundenen Schmerzen besonders über der jeweils betroffene Nebenhöhle zu spüren, da die über der Höhle liegenden Nerven empfindlich auf Klopfen und Druck reagieren.

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Betroffene Nasennebenhöhlen Wo treten die Schmerzen auf?
Kieferhöhlen oberhalb der Wange
Stirnhöhlen oberhalb der Stirn
Siebbein zwischen den Augenhöhlen
Keilbeinhöhlen am Schädeldach

Neben diesen Hauptsymptomen kann eine akute Nasennebenhöhlenentzündung mit

  • Mattigkeit,
  • schmerzenden, empfindlichen Zähnen,
  • Husten oder
  • Ohrenschmerzen

einhergehen.

Die Beschwerden einer akuten Sinusitis können bis zu 3 Wochen andauern. Nicht selten leiden Betroffene jedoch mehrmals jährlich an einer Nasennebenhöhlenentzündung.

Chronische Sinusitis (chronische Rhinosinusitis)

Hält die Sinusitis länger als 12 Wochen an, spricht man von einer chronischen Sinusitis.

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Symptome einer chronischen Sinusitis (chronischen Rhinosinusitis)

Eine chronische Sinusitis geht mit ähnlichen Beschwerden einher wie eine akute Sinusitis. Zu ihnen zählen:

  • eingeschränkte Nasenatmung,
  • Kopfschmerzen,
  • Druck- und Schwellungsgefühl im Kopf und der Nase,
  • Abgeschlagenheit und erhöhte Anfälligkeit für Infekte,
  • kontinuierliche Nasensekretbildung sowie
  • Riech- und Geschmacksstörungen.

Im Gegensatz zur akuten Sinusitis sind die Beschwerden zwar meist nicht so stark ausgeprägt, doch heilen sie auch nie ganz ab.

Ursachen einer chronischen Sinusitis (chronischen Rhinosinusitis)

Eine chronische Sinusitis kann sowohl aus einem

  • akuten Infekt, als auch durch
  • anatomische Besonderheiten

der Nase hervorgerufen werden. Das führt dazu, dass die Zugänge zu den Nasennebenhöhlen oftmals stark verengt sind. Sekret, das sich gebildet hat, kann nicht abfließen.

Die Folge eines solchen Sekretstaus: Krankheitserreger finden in den warmen, schlecht durchlüfteten Nasenhöhlen den optimalen Nährboden um sich zu vermehren und sich dauerhaft oder in häufiger Abfolge einzunisten. Aus einer zunächst wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündung kann sich so eine chronische Sinusitis (chronische Rhinosinusitis) entwickeln.

Durch die zunehmende Verstopfung der Nasenhöhlen kommt es zu Schleimhautüberwucherungen und damit zu anatomischen Veränderungen. Sie sind meist für die chronischen Beschwerden verantwortlich.

Risikofaktoren, die das Entstehen einer chronischen Sinusitis begünstigen, sind:

  • Allergien in Verbindung mit allergischem Schnupfen,
  • anatomische Besonderheiten:
    • verbogene Nasenscheidewand,
    • vergrößerte Nasenmuscheln oder
    • verengte Nebenhöhleneingänge.
  • Veränderungen aufgrund von Erkrankungen wie 
    • Nasenpolypen oder
    • Tumoren
  • ein geschwächtes Immunsystem.

Meist betrifft die chronische Nebenhöhlenentzündung:

  • die Kieferhöhle (chronische Sinusitis maxillaris) oder
  • das Siebbein (chronische Sinusitis ethmoidalis).

Wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündung

Wird eine Nebenhöhlenentzündung nicht vollständig ausgeheilt, kann das zu einer wiederkehrenden (rezidivierenden) Infektion führen. Von einer rezidivierenden Form der Nasennebenhöhlenentzündung spricht man, wenn sie häufiger als viermal pro Jahr auftritt und die Beschwerden zwischen den Krankheitsphasen vollständig abklingen.

Ist eine Sinusitis (Rhinosinusitis) ansteckend?

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Sinusitis bzw. Rhinitis können verschiedene Ursachen haben. Sie entscheiden über das Risiko einer Ansteckung.

Ist der Auslöser einer Sinusitis viralen Ursprungs, besteht durchaus ein Infektionsrisiko. Die Ansteckung geschieht über kleine Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen herausgeschleudert werden. Man spricht von einer Tröpfcheninfektion. Das Risiko sich zu infizieren ist umso größer, je frischer die Infektion des Weitergebenden ist. Liegt der Ausbruch der Erkrankung jedoch länger zurück, ist auch die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken geringer.

Wie lange besteht eine Ansteckungsgefahr?

Ein bis zwei Tage bevor sich die ersten Symptome bemerkbar machen besteht bereits Ansteckungsgefahr. Mit Beginn der Symptome reagiert das Abwehrsystem auf die Krankheitserreger. Es versucht sie unschädlich zu machen und auszuscheiden. In den ersten zwei bis drei Tagen des symptomatischen Krankheitsverlaufes ist die Ansteckungsgefahr am größten. Der Grund dafür: Durch Niesen und Husten werden die Viren über Tröpfchen verteilt. Im Verlauf von circa drei Tagen wird der überwiegende Teil der Viren ausgeschieden. Das Risiko einer Tröpfcheninfektion ist für ein gesundes Immunsystem dann kleiner.

Antibiotika gegen Sinusitis?

In bis zu 90% der Erkrankungen wird eine akute Nasennebenhöhlenentzündung durch Viren ausgelöst. Ihre Bekämpfung mit Antibiotika ist nicht sinnvoll, da sich mit ihnen nur Bakterien bekämpfen lassen. Deshalb beschränkt sich bei vielen viralen Infekten wie Erkältungen die Behandlung auf eine Therapie, die nicht gegen die Viren vorgeht, sondern die Symptome der Krankheit lindert.

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